Der Bayerisch-Chinesische Schülerkontakte e.V. fuhr vom 23. März bis zum 7. April 2018 mit 23 Schülerinnen und Schülern aus 7 bayerischen Schulen zum Sprachkurs an die South China Normal University in Guangzhou. Die langjährige Zusammenarbeit mit der Fakultät für Chinesisch als Fremdsprache hat sich erneut bewährt und war wie schon in den letzten Jahren von Herzlichkeit, großem Vertrauen und reibungsloser Kooperation in allen organisatorischen und inhaltlichen Angelegenheiten geprägt.
Sprachkurse
Die diesjährige Reise war zwei Wochen lang. Es gelang der Universität, die Kürze der Zeit durch ein dichtes Programm und besonders effektive Planung auszugleichen. Die Schülerinnen und Schüler wurden bereits am Samstag unserer Ankunft den passenden Sprachkursen zugeteilt und mit den Unterrichtsmaterialien versorgt. So konnte der Unterricht am Montagmorgen direkt beginnen. Die Jugendlichen erlebten einen rein einsprachigen Unterricht, in dem vieles zuvor in Deutschland Gelernte vertieft und manches Neue eingeführt wurde. Der Austausch mit den Lernenden aus verschiedenen Ländern in den Sprachkursen bot zusätzlich die Möglichkeit, den eigenen Horizont zu erweitern. In einem fortgeschrittenen Sprachkurs hielten die Jugendlichen Referate in chinesischer Sprache über das jeweils eigene Herkunftsland. Bei gemeinsamen Unternehmungen mit Lernenden aus anderen Ländern lernten die Jugendlichen die Stadt Guangzhou aus einem nochmals anderen Blickwinkel kennen.
Austausch mit chinesischen Studierenden
Schon am ersten Wochenende unseres Aufenthalts wurde der Kontakt zu den Studentinnen und Studenten der Fakultät für Germanistik hergestellt. Es bildeten sich kleine Gruppen, in denen die chinesischen Studierenden gemeinsam mit unseren Schülerinnen und Schülern die Freizeit gestalteten, Freundschaften anknüpften und dabei ihre Sprachfertigkeit erproben und verbessern konnten. Die Jugendlichen besuchten Unterrichtsstunden der chinesischen Deutsch-Studenten, in denen es zu interessantem Austausch über die jeweiligen Erwartungen an die Zukunft, eigene Vorbilder und alltagskulturelle Fragen, ja sogar zu Diskussionen zu deutschen Philosophen kam.
Zusatzprogramm
Das Zusatzprogramm bot in diesem Jahr chinesische Gesundheitsübungen „Qigong“, Scherenschnitt, chinesische Kalligraphie sowie das gemeinsame Formen und Verzehren chinesischer Teigtaschen. Die Lehrkräfte, die die Kurse abhielten, waren sehr gut qualifiziert. Die Angebote wurden von den Jugendlichen begeistert aufgenommen und vor allem beim Kalligraphie-Unterricht wurden einige zur weiteren Beschäftigung mit dieser Kunstform angeregt.
An den freien Nachmittagen erkundeten die Jugendlichen in Kleingruppen Sehenswürdigkeiten und Einkaufsmöglichkeiten der Stadt.
Besuch in Hongkong
Den Abschluss der Reise bildete ein Besuch in Hongkong. Das Reisebüro vom vergangenen Jahr hatte erneut ein abwechslungsreiches Programm erstellt, das alle sehr genossen haben.
Wir möchten Herrn Dai, dem Dekan der Auslandsabteilung der Universität, für seine gewohnt herzliche Betreuung danken, ebenso wie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Universität, die alle Abläufe ebenso professionell wie flexibel organisiert haben, um unseren Schülerinnen und Schülern und auch uns Lehrkräften die bestmöglichen Rahmenbedingungen zu bieten. Dieser Einsatz ging weit über die Bürozeiten hinaus, etwa als ein Schüler mit einer kleinen Knieverletzung am späteren Abend in ein Krankenhaus gebracht werden musste.
Fazit
Die verkürzte Zeit erwies sich nicht in jeder Hinsicht als Nachteil. Vieles konnte durch straffe Organisation und Dichte des Programms ausgeglichen werden. Allerdings verloren einzelne Jugendliche anteilig mehr Zeit durch notwendige Ruhetage aufgrund von Erkältungen, leichten Magenverstimmungen oder Umstellungsschwierigkeiten. Hier ist in einem dreiwöchigen Aufenthalt deutlich mehr Raum. Auch der Kontakt mit den chinesischen Studierenden könnte während eines dreiwöchigen Aufenthalts wesentlich besser intensiviert werden.
Die Universität ist unseren Wünschen in jeder Hinsicht entgegengekommen. Bewährte Vorgehensweisen wurden übernommen – etwa die Bildung von Kleingruppen mit deutschen Jugendlichen und chinesischen Studierenden – und organisatorisch verbessert. Ideen für weitere Möglichkeiten des individuellen Austauschs und Kontakts mit den chinesischen Studierenden wurden im Austausch mit den begleitenden Lehrkräften formuliert. Unsere Schülerinnen und Schüler sind an der South China Normal University sehr gern gesehen und werden ebenso als Bereicherung empfunden, wie sie selbst von dieser Reise profitieren konnten. Nach wie vor sehen wir in dieser wachsenden Verbindung eine Verpflichtung für uns, diese Kooperation auch in den kommenden Jahren positiv fortzusetzen und damit die Partnerschaft zwischen Bayern und der Guangdong-Provinz weiter zu vertiefen.
Dr. Heike Kraemer, Jing Zulehner und Dr. Hartmut Göbel, Begleitlehrkräfte